10/26/2010

Låt den rätte komma in, Tomas Alfredson

Mörderteil. Superding. Ganz großes Tennis. Hier. Die noch nicht konsumierte US-Version gibt es hier.

Nervige Kinder gibt es ja viele im Kino. Und gerade bei latentem bis herbem Grusel sind die Bälger seit The Shining ein willkommenes Mittel zur Pulsfrequenzerhöhung. Aber hier wird die Kindheit selbst in all ihrem Stumpfsinn und Horror in die Mitte gestellt - dass dann das neue Nachbarskind nachts barfuß nicht friert, verwundert da auch nicht mehr. Der Konsument musste dauernd an tiefgekühlte ostdeutsche Kinderleichen im Plattenbau denken.

Ein wundervoller leiser Film über das unausweichliche Grauen des Aufwachsens (≠ Erwachsenwerden). Ah, Schweden: Schnee schluckt die Schreie. Das Vampirgelumpe ist ja in der Unterhaltungsindustrie so gegenwärtig wie Werbepausen und Nabelflusen. Vielleicht ist das eine der Großen Erzählungen, die geblieben sind? Dieser Relationsdruck, der durch den "Infizierten" und seinen Blutdurst auf seinen Wohnblock ausgeübt wird, bringt immer wieder gute Geschichten hervor - wenn man sie denn so wundervoll wie Herr Alfredson bebildert. Hunger bleibt Hunger. Da kann man nichts machen. Letztlich ruft der Magen von unten hoch: "Friss oder stirb." Ist das eine Drohung? Nein, eine Erinnerung.

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