2/16/2011

Disturbing the Peace, Richard Yates

Gleich noch eins. Yates hat auch Revolutionary Road geschrieben und ist fast schon als Spezialist für den toten Punkt in der Mitte des vergangenen amerikanischen Jahrhunderts zu sehen. Hier geht es vor allem ums Saufen. Der Held tut dies oft und oft auch gern und will nicht davon lassen. Zu Beginn des Buches der Schock: man lässt ihn ins staatliche Sanatorium einfahren und am gesammelten Ekel einer Rauschgesellschaft teilhaben. Nichts wie weg! An die Theke vielleicht...

Am Ende wird tatsächlich nur der Frieden gestört, nämlich der der anderen. Irgendwann ist ein notorischer Alkoholiker nur noch Last und Makel - deshalb darf er in einer Anstalt, einer künstlich befriedeten Zwangsoase, seinen eigenen Frieden finden und den der anderen nicht stören.

Yates macht es einem schwer. Dem Helden schreibt er weder nur Versagen noch bloße Opferrolle zu. Wie bei so vielen Substanzmissbrauchsgeschichten ist es die Heilandlosigkeit, die weit nach der Lektüre noch beunruhigt und verstört. Es wäre interessant herauszufinden, ob und wie realistisch die Darstellung der am Rausch beteiligten Institutionen ist. Die AA scheinen eine der traditionsreichsten Glaubensgemeinschaften der USA zu sein. Des Friedens willen.

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