5/01/2011

Inside Job, Charles Ferguson

Hochhäuser bringen Ärger, nichts als Ärger. Hinter gleichförmigen Fensterfeldern verflechten sich die Dinge und die Ströme und die finsteren Machenschaften der Hochhausinsassen.

Erzählt wird die furchtbare Geschichte des Bankensterbens und die damit in Verbindung gebrachten Arbeitslosen, Bankrotte und Verfilzungen. Furchtbare Geschichte? Wohl eher unberührbare Geschichte. Denn wie soll man den Kapitalfluss der Gegenwart in Worte fassen? Freilich gibt es Nahaufnahmen entgeisterter Gesichter, Nachrichtenszenen und sonstige Emotionsträger. Freilich sind die Dinge sinnschaffend gereiht, doch am Ende bleiben viele Fragen offen, die sich "Eingeweihte" vielleicht nicht stellen: wie kann so etwas passieren? Moral und Ästhetik, die alten Schlachtrosse des publikumswirksamen Erzählens, können in der Wirtschaft, die sich längst entmenschlicht (nicht im Sinne von Ethik und solch Firlefanz, eher "vielgeschaltete Maschinen" i. e. S.) hat, nicht einhaken. Wirtschaft ist das Unerzählbare. Rein oder raus, vermitteln geht hier nicht mehr. Für die da drinnen macht das alles bestimmt mehr Sinn. Oder ist das wieder eine dieser dämlichen Menschenhoffnungen?

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