1/18/2012

William S. Burroughs: A Man Within, Yony Leyser

Hier und hier. Hier stimmt alles: eine schwer zu fassende literarische und kulturgeschichtliche (und -theoretische) Figur wie Burroughs wird in klaren abzählbaren und stimmigen Kapiteln vorgestellt und nicht vorgeführt. Da will man fast herumseiern wie zur besten Sendezeit und fragen "Was ist ein Mensch? und "Wieviel hält er aus?" und "Ach!". Doch die Freude hält nicht lange... verstohlen schiebt sich das schlechte Gewissen herein und dann gleich wieder die Sorge. Wie kann denn so einer ein Inspirator sein? Burroughs ist eine einzige Komplikation, der Komplikationen auch noch auf einzigartige Weise darstellen konnte. Ist Inspirator nicht so etwas ähnliches wie ein Vorbild? Das kann doch kein gutes Vorbild sein! Halt die Fresse, Über-Ich. Jetzt wird ent-trigonomiert.

Burroughs ist nur etwas für Erwachsene, die den Status des entgültigen und erhellenden Erwachsenseins aus gutem Grund anzweifeln.

Ein wichtiger und umfassender Film, der sich weder zuviel anbiedert und in Rechtfertigungen verliert noch mit nebulöser Strukturhaftigkeit Teile des Gesamtwerkes zu replizieren versucht. Und Iggy ist dabei. Und Gus. Und Patti. Und John (Waters). Herr Depp stand bestimmt vor der Tür und wollte unbedingt auch noch mitmachen. Aber nichts für ungut.

Und jetzt erstmal die Waffe geladen. Auf zum Einkaufen.


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