4/20/2012

Iron Sky, Timo Vuorensola

Hurra! Schon wieder Sarah Palin. Hier und hier. Die Vorfreude war groß und sie wurde noch gesteigert, weil man einfach das Falsche erwartet hat. Man dachte an die Nackte Kanone. Man dachte an die wenigen guten Police-Academy-Momente, nur halt mit Hakenkreuzen.

Doch weit gefehlt. Iron Sky ist ein sorgfältig gestalteter Film, der gehörige Energie für einen fabulösen und doch geschmacksechten Handlungsverlauf lässt. Zunächst einmal die expliziten und impliziten Filmreferenzen, die nie anbiedernd oder unreif wirken. Chaplins Dikator wurde treffsicher an zentraler Rolle platziert und kann so (meta, meta!) herrlich durch die Verpoppung der Nazi-Kisten strahlen. One size fits all. In einigen Monaten werden ganz viele ultrakluge Aufsätze über die cineastische Effektivität der Herrenrasse erscheinen bestimmt - da kann man dann einigen Humanistenstuss upgraden und gleichzeitig betroffen und belustigt umherformulieren.

Es kommt auch zu keiner Zeit ein Cartman von der Seite, der erzählt, was er denn heute gelernt hat. Der Film ist kein Verdauungsschnaps, der einen beschädelt nach neunzig Minuten im Dunklen lässt. Was ist denn das für ein Gefühl? Progressive Betroffenheit? Teilhabe an der Ablehnung? Großes Kino dank kleinem Kino - selten wurden Filminteressierte und Zeitgeistentnervte so süffig zusammengeführt. Das Team hinter dem Film hat Pionierarbeit geleistet - so eine Finanzierungsmethode könnte sich als nützlich erweisen, um wieder mehr Schräges auf die mittelgroßen Leinwände zu bringen.

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