6/21/2012

Blood Meridian, Cormac McCarthy

Hier. Ein drittes Mal dieses wichtige, heftige und einmalige Buch vom sogenannten Westen. Der Junge treibt umher, zwischen Skalpjägern und steinerner Ödnis, und er wird nicht traumatisiert: er überlebt eben irgendwie und erodiert. Überhaupt ist das Menschenpack ein lärmender Haufen, der letztlich nur die Landschaft aufwühlt.

In der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts hätte es auch alles schnell wieder zu Ende gehen können, alle hätten verdursten können und nach ein, zwei Millennia wären ihre Knochen auch nur helle Kiesel unter vielen. Aber der Junge überschreitet einen Horizont, einen substanziellen Meridian, und mit ihm die gierige Menschenbrut. Jetzt geht es los mit dem Müll: Städte, Kirchen, und Straßen werden ins Land gekerbt werden und Blut und Schweiß werden organisiert und konzentriert. Das Prinzip der Inbesitznahme, personifiziert durch die an weiser Wucht fast zerberstende Figur des Richters, verspricht und droht am Ende: ich werde immer da sein. Grenzsetzung, Transgression, Territorialisierung, Orogenese: shit's piling up.

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