9/02/2012

Where the Wild Things Are, Spike Jonze

Dieser. Der Film ist eine feine kleine Ode an das Toben, das zwischen friedlicher Agitation und echter Wut pendelt. Jonze lässt den Jungen nicht reden, er erklärt sich nicht, er tobt und weint und lacht und es ist eine wahre Freude. Jonze hat wieder einen Mittelfinger in seinem Film versteckt und man versteht die Richtung der Geste.

Die Kreaturen sind, und so muss das auch sein, eine Schau: eine feine Physis wird offenbar, wenn sie sich wuchtig durch die Gegend werfen. Man denkt ja immer, dass so große Muppets viele filigrane Stangen und Seilzüge im Inneren haben und zuckt dann so zusammen: hier wird aber die CGI dezent zur Hilfe genommen, um ordentlich Krach zu schlagen. Trotzdem zuckt man, denn James Gandolfini spricht das zentrale Wilde Ding. Beklommen denkt man an die abgründige Herzlichkeit bei der wichtigsten Familie New Jerseys. Die Charaktere verschwimmen und der plumpe Beschützer wird zu einer noch komplexeren Figur. Der Abschied ist dementsprechend schlimmer als bei Old Yeller. Gut, dass es ||-Schalter gibt.

Das ganze Ende ist phantastisch. In diesem kleinen Moment am Esstisch wird das Wunder der Aufzucht von Kindern und Eltern offenbar - nicht als große Allegorie inszeniert sondern als erstaunliche, entsetzliche, erhabene Routine.

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