4/08/2014

American Rust, Philip Meyer

Hier und hier. Man kann es kaum mehr hören, das Schlagwort von der "grand American novel". Als ob die Welt auf einen endlichen Text wartet, ein Epos, das diese Nation beschreibt oder umreisst und sogar begreift.

Philip Meyer hat so jedenfalls ein paar Bücher verkaufen können. Zu recht? Ja, wenn man denn Klassik mag: Schuld und Sühne und Loyalität und eine durch und durch maskuline Kraftwelt liefern hier eine schöne Vorlage für den nächsten Scorcese oder Fincher.

Die ruinierten Industrien des mittleren Westens spielen eine Rolle, aber lediglich eine dekorative. Der Niedergang der Fabriken motiviert einige Handlungen, aber das Konzept der Ruine wird nicht wirklich in die Geschichte eingebaut. Das hätte alles auch in Griechenland oder Sibirien passieren können.

Trotzdem ein dickes U, denn Meyer baut literarische Avantgardismen wie Bewusstseinsfluss und Introspektion sehr fluffig ein und schafft eindeutige Charaktere, denen man das befriedigende Ende nach fast 400 Seiten auch wünscht.

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