5/16/2014

Exquisite Corpse, Poppy Z. Brite

Hier. Zwei Serienmörder treffen sich in Nola und bringen einander Kannibalismus und Nekrophilie bei. Verstörender Unterton in diesem sehr saftigen, sehr opulenten und von finsterster Schreibfreude durchtränkten Roman ist der gute alte Virus.

Die Dunkelheit sitzt im Blut, im Gewebe, und im süßen, süßen Fleisch. Wer das weiss kann anders durch die Welt schreiten und kann die Touristen von den Opfern von den Gleichgesinnten unterscheiden. Dementsprechend wird hier auch viel geschnitten, zerteilt, zerhackt, und geschlitzt - das Blut muss raus, die Infektion muss fliegen. Wahre Macht ist die Todesgabe auf Raten, wahre Hingabe ist das Vergessen der Zukunft. Fein schon der Auftakt: da kann ein Inkubator nur aus der Isolation (dem Knast) entkommen, weil er anders ist und somit gefährlich im Geiste wie im Körper. Und weil er beide Existenzaspekte besser versteht wie die Schafe da draußen gelingt ihm auch die transatlantische Expansion.

Frau Brite, Sie können etwas ganz besonders gut. Man weiss nicht ob das etwas Gutes ist, aber Sie können es auf jeden Fall.

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