5/06/2007

Erbarmungslos, Regie: Clint Eastwood

Ein überraschend alter Film, der am Anfang von Clints zweiten Frühling steht und hier im Konsumgraben, da The Road immer noch im Schädel brummt. Wieder gibt es Gewalt, Männer auf Reisen und eine finstere Welt jenseits von Gesetz und, ja eben, Erbarmen.

Jeder einzelne Schritt im Plot erzählt von den finsteren Seiten, die Menschen haben können - angefangen bei der missbrauchten Prostituierten, fortgeführt bei dem kalten "Erlegen" der Verbrecher durch die altgewordenen Kopfgeldjäger. Am grosteskesten ist wohl die Gestalt des Groschenromanciers, der sich an die finsteren Gestalten hängt, um sich wie eine Zecke von ihrer Aura zu nähren.

Ein grosser Moment ist es freilich, wenn der kurzsichtige junge Möchtegern-Shooter durch Erstes Blut geläutert wird. Klassisch.

Hier nimmt einen kein Western-Klischee in den Arm. Dies ist in den letzten zwanzig Jahren eh nur noch bekannt, da es von allen möglichen Regisseuren zerbombt wird.

Der englische Titel passt auch, meint aber bezeichnenderweise etwas anderes: Unforgiven heisst das Ding von Hause aus. Fragt sich, was das da ist, was die Menschen antreibt, zwischen Vergebung und Erbarmen. Clint weiss es auch nicht genau, masst sich aber nicht gegenteiliges an.

Was sind wir aber wieder ernst heut. "Erbarmungslos" hilft da wirklich nicht weiter.

Keine Kommentare: