7/15/2007

Oldboy, Park Chan-wook

Uh-uh, Rache. Grosses Thema, grosse erzählerische Möglichkeiten. Und hier herrlich ausgenutzt, aber nicht so wie man denkt. Zunächst die Optik. Gleichermassen wuchtig und wahr. Humor ist erlaubt. Die Details sind aber so herrlich, dass Old Boy kein Werktagsfilm sein kann. Ein hastiger Konsum liesse alles fix zu einem grauen Brei gelieren.

Mehr als nur hübsch die vielen Spiegelungen im Geschehen. 15 Jahre Gefangenschaft werden begründet mit etwas, was 15 Jahre zuvor geschah. In der zweiten Hälfte des Films wird eine überraschend sinnvolle Sub-Geschichte erzählt. Sie schmückt die ganze Geschichte nicht nur aus, sondern führt sie in die Vergangenheit fort. Der Ursprung der Rache wird kompliziert und Schicksale werden mutwillig gekreuzt. Das "d" und das "b" im englischen Titel formen so eine Linie, die das Alter vom Jungen trennt. Das Ende ist trotzdem nicht das simple Lösen eines Knotens.

Ein Haarschnitt bringt nur halbe Ordnung im Kopf. So wie das sein soll. Die Frage, wie gross eine Zelle sein muss, um sich nicht als Gefangener zu fühlen, bleibt schmerzhaft offen.

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