The Contortionist's Handbook befasst sich mit der Rolle von Information und Datenverarbeitung im Innen und Außen des Individuums. Der John Doe heißt hier John Dolan Vincent und ist auf der Flucht. Er ist ein Fälscher, der sich und anderen neue Namen, neue Papiere und neue Biographien besorgt. Der Roman spielt in den glorreichen 1980ern, als die digitale Erfassung des Einzelnen erst begann.
Als Identitätsnomade muss Doe/Dolan einsehen, dass man eben doch Spuren hinterlässt, sogar in Kalifornien. Das Gefängnis des eigenen Körpers erschwert die Existenz: mit einem Finger zuviel, rotem Haar und einem eklatanten Drogenproblem werden die Dinge nicht wirklich einfacher. Ein Lügennetz bietet da mehr Stabilität als der Mensch an sich, sollte es ihn denn geben.
Dieser kompakte Roman beeindruckt auch durch eine zwar schemenhafte, aber doch eindringliche Schilderung von Romantik (jawohl!) in Gestalt einer Jane Doe. Außerdem gibt es eine verkorkste Vaterfigur, die am Besten von einem durchtätowierten Billy Bob Thornton verkörpert werden sollte.
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