8/04/2008

eXistenZ, David Cronenberg

Viel wurde erwartet und nun endlich vollzog sich der Konsum von Cronenbergs eXistenZ. Filme über Computerspiele sind meistens verstörend, da Regisseure natürlich neidisch sind auf das viele Geld, das Spieleentwickler verdienen. Aber soviel Missgunst will man Cronenberg freilich nicht unterstellen.

Die ästhetische Verbindung von Technik und Fleisch ist herrlich - ein wenig erinnert das ganze an die Kälte von Gigers Alien, aber nur ganz ein wenig. Der Einfall, eine Knochenpistole Zähne schießen zu lassen gehört gefeiert und gepriesen. Auch die Cyberdecks, die welpenhafte Hautknuddeligkeit simulieren sind gelungen, ebenso wie die Nabelschnüre. Cronenberg schafft aber keine coole Actionwelt. Er wagt es, unbequem zu sein und fast schon mit kalter (nicht cooler) Wut die dumpfe Technikbegeisterung zu attackieren. Er ist ein Konservativer: er bricht das Geschehen auf Leben und Tod herunter und ergeht sich darin.

Bitte, bitte, jemand soll Herrn Cronenberg mal ein riesiges Budget und ein Jährchen Zeit geben. Das Ergebnis wird bestimmt schauderlich-schön-klug. Alle Macht geht vom Fleische aus.

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