8/04/2008

Kiss Me, Stupid, Billy Wilder

Das ist ein überraschend frivoler Film. Eigentlich will der notorisch eifersüchtige Protagonist nur den schmalzigen Dino (jawohl: Dean Martin) zum Kaufen seines Liedguts überreden. Doch dann kommt ein situationskomischer Schwank zu Stande, in dem Ehefrauen vorgetäuscht und vermietet werden und sich anrüchige Handelsstrukturen anbahnen.

Aber zum Schluss kommt freilich die moralische Wende, oder? Nein! Die drollig-dralle Ehefrau Zelda nimmt den Rollentausch mit der Prostituierten Polly notgedrungen an und äußert sich danach keineswegs als geschändetes Opfer. Sie sinniert quasi über Männer und Frauen im Allgemeinen. Skandal!

Beeindruckend auch Pistolen-Polly, dargestellt von Kim Novak. Sie ist keineswegs ein Opfer sondern hat den ökonomischen Wert ihres Körpers durchaus verstanden. Sie slackt allzu menschlich durch den Tag und trauert dem Nicht-Erreichen des klassischen Frauenbildes nicht hinterher. Im Trailer wohnt sie, mit einem Papagei - die Karikatur eines bodenständigen Heimchens mit Schürze und Muffins. Am Ende entkommt Polly, und Zelda kehrt wissend und ausgenüchtert zu ihrem Gatten zurück. Was für unzüchtige, sympathische Frauen.

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