1/04/2009

Australia, Baz Luhrmann

Erbarmen. Hat denn keiner Erbarmen? Dieses Produkt warb damit, ein Schnulzschinken zu sein, doch es ist eigentlich eine kalte Platte aus Versatzstücken der Filmgeschichte, aber mit dickem Budget dahinter.

Die erste halbe Stunde ist geradezu grotesk witzig und keiner ahnt, welch wackelige Melodram-Schiene das Werk in den nächsten (gefühlten 8435) Stunden einschlägt. Ein bisschen Gone W/ the Wind und ein wenig Out of Africa. Staubige Romanzen mit Staub in vielerlei Form, die vielerlei Anhänger fanden. Ach, und was lässt Australia doch am Ende für Zynismen zu: so ist zu betrachten, dass down under als Spielort viel kompakter ist als der Wilde Westen, denn hier sind die Sklaven Indianer und Nicht-Weiße in einem. Praktisch! Das creamy Halbblut und somit die Personifizierung des Outback-Humanismus nervt leider arg und die primitivistische exploitation wird noch nicht mal versteckt.

Hauptsache, die weiße Frau kriegt Haus, Mann und Kind. Uh, gerettet - und schlank ist sie zum Glück auch auch.

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