1/12/2009

An allem nagt der Zahn der Zeit: Vom Reiz der Vergänglichkeit, Midas Dekkers

Eine famoses Buch: herzlich-schnoddrig wird der meist drollige Umgang der (westeuropäisch-überzivilisierten) Menschen mit der Zeit geschildert. Das ist kein metaphysischer Spaziergang sondern ein klar am materiellen Verfall festgemachter Anschauungsunterricht. Bilder kommen dazu und zeigen zukunfts- und bisweilen zahnlose Existenzen.

Dekkers tritt auf souveräne Art und Weise sogenannten Naturschützern entgegen, die lieber Robben schrubben als die Menschheit endlich als tödliche (und somit zukunftsformende) Spezies zu begreifen. Ebensowenig zu lachen haben jene Menschen, die die Jugend als Fetisch und sich selbst als altersfrei sehen. Freilich bedient Dekkers sich der einen oder anderen Plattheit aber in den sorgfältig gestalteten Kapiteln sind wunderbar viele Verflechtungen von Biologie und Kulturwissenschaften zu finden. Es geht um Darmzotten, Lebensleitern und -stufen, Katzen, Opa, Aale und Pferdeköpfe, Sedimente, praktische Klappsärge und vielerlei mehr.

Recht so. Dank je wel.

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