2/23/2009

Der Plan von der Abschaffung des Dunkels, Peter Hoeg

Die Kindheit im Heim ist hart und grausam und die Grausamkeit eines Zeitgeistes kann man stets an der damals vorherrschenden pädagogischen Denke festmachen. Päd-ploitation, quasi. Aber Hoeg hat mit seinem Roman mehr vor als nur von den erzieherischen Verwirrungen des zwanzigsten Jahrhunderts als Augenzeuge zu berichten, nein, er referiert über das institutionelle Aufwachsen insgesamt. Er geht dabei die Poesie der Zeit an. Traumatisches wird dabei zum Beweis des Seins in der Zeit.

Und Hoeg verhebt sich. Mit kühler halblauter Stimme berichtet er von Zucht und Ordnung und harten Lektionen und Opfern und Tätern. Zwischendurch parliert er über Zeit und ihre Bewandnis. Die eigentliche Handlung ist leidlich spannend, allerdings nur durch die zurückhaltende Erzählweise des sich erinnernden Erzählers.

Zerbrechlich ist das Geschichtchen, ja, aber das ist kein Synonym für "interessant".

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