2/02/2009

Malignant Sadness: The Anatomy of Depression, Lewis Wolpert

Alvarez' Savage God ist besser. Wer Fakten, Fakten, Fakten zum Thema Depression benötigt, der ist mit Wolperts klarer und kompakter Abhandlung hier gut bedient. Bis hin zu den Wirkstoffen einzelner Medikamente geht die präzise Betrachtung des Themas durch den Biologen. Zwar erwähnt er auch sein eigenes Leiden, doch bei Alvarez hat man als Leser eher den Eindruck, dass sich hier ein Autor vor dem wuchtigen soziokulturellen Gesamtphänomen begreift. Vielleicht haben Geisteswissenschaftler im Graben einfach generell mehr Erfolg (durch schärfere Spaten?).

Aber Perspektiven wie Wolperts sind freilich wichtig, nicht nur hinsichtlich der Rolle der Pharmaindustrie in der melancholisierten Gesellschaft. Sedierte Einzel-Seelchen haben freilich wiederum Einfluss auf die sogenannte Leitleidkultur.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Roger Penrose, Computerdenken.
Wer, wenn nicht ein wissenschaftler mit dem Willen zur fachEXmanenten Reflexion kann überhaupt sinnvoll über Fakten reden? Zur Philosophie gehört immer ein darüber, diesem eine positiv-wissenschaftliche Grundlage zu geben ist eine Leistung, die man im Zweifel im Graben vergeblich sucht.
Es gibt aber auch Elfenbeinarschlöcher in den harten Wissenschaften. Der Mix macht's.

Und lies doch mal was Schönes, bitte ;-)