8/20/2010

Dead Space, Electronic Arts

"I have seen the dark universe yawning
Where the black planets roll without aim,
Where they roll in their horror unheeded,
Without knowledge, or lustre, or name."
— H.P. Lovecraft

Uh, ja. Hier. Der Weltraum ist schon viel zu oft viel zu bunt und hell und lauwarm dargestellt worden. Nieder mit der Todesstern- bzw. Holodeckromantik! Dead Space orientiert sich an Alien oder auch Event Horizon, um die Unbarmherzigkeit der blanken Astrophysik darzustellen.

Die Umsetzung begeistert mehrfach. Sowohl die kleinen Rätsel als auch die süffisanten Feuergefechte (bei denen ständig die Munition ausgeht oder man vor Furcht einfach mal wegläuft) wurden so noch nie gesehen. Sogar das Ableben des Hauptdarstellers trägt zur Atmosphäre bei - klamm und karg verhallen seine Schreie im komprimierten Raum. Und es macht eben doch einen Unterschied, ob man vom Schweißlaser verstümmelt oder vom Sauerstoffmangel erdrückt wird.

Überhaupt Ton: wie wunderfurchtbar kann man das noch machen? Da schabt etwas an der Wand lang, da röchelt etwas hinter der Tür... eine fast so gnadenlose Tonkulisse wie in der ostdeutschen Provinz. Selbst die Akustik der Waffen gibt ihnen erst richtige Wucht und Durchschlagskraft. Am feistesten wird dieser Umstand freilich im gravitationslosen und luftleeren Raum: da sind es nur die stumpfen Vibrationen innerhalt der Anzugspelle, die dem Spieler Feedback geben.

Kein Platz für Fleischlinge im toten Raum. Stärke ist hier Beharrlichkeit: nicht der Zellhaufen überlebt, der einen Namen und einen Auftrag hat, nein, es sind die Mutanten und die Chimären, die einfach genug Zellen und Biomasse ansammeln, um Krallen und Zähne auszubilden. Ah, das Fleisch. Zerbrechlich und doch asteroidenschwer.

3 Kommentare:

JCD hat gesagt…

omg, was habe ich getan;
naja, sind wir mal gespannt.

JCD hat gesagt…

Relevantes und Interessantes zum Thema sagen:
a) http://www.escapistmagazine.com/videos/view/zero-punctuation/333-Dead-Space
und
b) http://heinrichlenhardt.blogspot.com/2008/11/wem-die-stunde-schlgt-dead-space.html#comments

Ferner: In der Spielebranche waren bsiher weniger der Weltraum als der 2. Weltkrieg ein Problem, da ich letzteren immer und immer wieder habe gewinnen müssen und überglücklich war, als endlich Desert Combat gebastelt wurde.

Star Wars - ein Märchen - und Star Trek - eine Utopie der guten Werte mit leider militanten und elitären Zügen - wollten etwas ganz Anderes.

Alien vs. Predator und Doom 3 haben zwar den subtilen Horror hinbekommen, doch Dead Space macht vieles besser. Die Physik, die Nutzung von 3 Dimensionen, der Kontrast zwischen coolen Puzzeln und erfindungsreicher Aktion sowie diese dauerhafte Beklemmung, die nie schwinden will.
Atmosphärisch einfach super, bin gespannt, was der 2. Teil draufsatteln will. Sehr dankbar war ich für die RPG-Anteile, welche seit Deus Ex konstitutiv für den Shooter mit Grips sind.
Aber: Auch trotz Inventar und Legacy kann man verkacken (Deus Ex 2..)

o.ben hat gesagt…

Stimmt. AvP habe ich vor 145 Jahren gespielt, schön war es... wieder die gute alte Unreal-Engine? Und D3 spielte ich leider nie... Gibt's da nicht einen tollen Kinofilm (huahua).

Bez. Deus Ex: ich hab ja nur Teil 1 richtig und wonnig gespielt, vor 199 Jahren - und der war wirklich sehr fein. Derweil harke ich mich durch Fallout 3, das erinnert sehr daran, obgleich halt alles verstrahlt und asi und zombig ist (aber eben doch nciht so ganz... das Ding ist klüger als man denken mag). Bevor Deus Ex 3 demnäxt erscheint, könnte Fallout 3 sehr gut die Stelle halten. Außerdem sehen die power armors von FO3 aus wie der Typ von Turrican, das trifft bei mir diverse Nerven.