10/04/2010

Gentlemen of the Road, Michael Chabon

Die Widmung lässt tief blicken: Michael Moorcock will Chabon ehren, einer jener Giganten, die mehr als nur pulp for pulp's sake geschrieben haben. Im zwanzigsten Jahrhundert scheint der Buchmarkt ja explodiert zu sein, und sowohl an der einen als auch an der anderen Flanke formten sich Intertextualitäten, die nebeneinander existieren. Und jetzt, anything goes, findet das Ganze wieder zusammen. Chabon hat dazu maßgeblich beigetragen, als er die genialen Kavalier and Clay verfasste.

Und so geht es um die Haudegen und Schurken der phantastischen Literatur, die Chabon hier auf genreunüblichen 200 Seiten paradieren lässt. Da wo Orient und Okzident am wildesten sind trifft man sich und hetzt von Scharmützel zu Stand-off, zum Todesstern und zum Showdown. Geradezu tollkühn aber irgendwie funktionabel ist die Erwähnung diversester Ethnien. Juden werden zu Elben, der Afrikaner zur Gimli-mäßigen Axtmaschine. Das ist echt genug für eine spannende Handlung. Echt: ha!

Nach dem kurzen Vergnügen fragt man sich aber doch, wann Chabon sich einmal wieder die volle Distanz zutraut und einen schicken 600-Seiter braut.

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