Mit God Jr. widmet sich Dennis Cooper einem toten Sohn und schickt den Vater in ein mittelmäßiges Konsolenspiel.
Bemerkenswert ist die Kunst des Minimalen - der Roman hat nur 150 Großdruckseiten und es fehlt kein einziger Buchstabe. Die großmütterlichen Leser können da gern mit dem Konzept Trauma (der erzählende Vater hat den Unfall verursacht, bei dem der Sohn starb und er selbst im Rollstuhl landete) kommen: das arme Opfer kann ja gar nicht "richtig" erzählen... Unfug. Hier geht es nicht um Sinn, der sich auf der letzten Seite enthüllt. Es ist eher eine Expedition in die Sinnsuche, die auch zu den Pixelavataren führt, mit denen der Sohn seine letzten Tage verbracht hat. Der Vater nimmt den gespeicherten Spielstand auf und sucht nach obskuren Blaupausen für eine Architektur, die der Tote mit sich herumtrug. Da kann man nicht mit vielen Worten kommen: Spiele und Bauten erklären sich ja auch nicht.
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