4/10/2011

Boardwalk Empire, Terence Winter & Nelson Johnson

Da und da und hier bei hbo.com. Neues Flaggschiff des seriellen Erzählens in den 10ern? Uh, ja... Und was für eins. Einer der vielen guten Effekte der Sopranos: ein neues Abmischen bewährter Techniken, hier aber mit historischen Umfeld und bedeutend mehr Geld für die Kulissen.

Die Überraschungen hielten sich in Grenzen: Buscemi ist ein Held, der wohl auch in Samstagssitcoms für Sympathien sorgen könnte. Doch hier hat er die sehr große Bühne als menschelnd-souveräner Korruptionsknoten im trockenen Amerika inne. Michael Pitt findet auch endgültig seinen Platz in der prime time und macht was für die Rente: als Kriegsveteran und Daumenbrecher verbindet er einen seltsam angeschlagenen und finsteren Eindruck. So war das halt mit den Schützengräben. Allen voran aber die Weiblichkeiten, die zeitgemäß teils auch mit sich selbst überfordert sind: mit sehr viel Inbrunst wird hier die Bevölkerungshälfte gezeigt, die plötzlich wählen darf und Schnaps schmuggeln kann. Wie immer ist niemand unschuldig, doch beim Boardwalk Empire wird der Unschuld so wunderbar nachgetrauert, dass man sich fast an einen Sinclair Lewis wagen will.

Ein famoses big-budget-Vehikel. Jetzt braucht man nur noch jemanden, der es mit Inland Empire in Verbindung setzt (früh, spät, Ost, West, hu?).

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