5/15/2011

Helvetica, Gary Hustwit

Hier. Eine Dokumentation über eine Schriftart. Was sich anhört wie eine verlorene Wette steigert sich fix zu einer seltsamen Einsicht in den ominösen Berufsstand der Graphiksklaven, der ehemaligen Setzer und Beschrifter.

An der Holunderbionade nippend kann man sich nun über das alte Schlachtross "Inhalt|Form" unterhalten und kulturpessimistisch umherpropagieren. Von wegen alles ist nur Schrift und Neon und laut und so. Aber der Film folgt keinem Elitismus sondern erläutert sachlich Herkunft und Richtung und Nutzen einer Sprachform. Industrielles Lesen erfordert anscheinend ein Werkzeug, auf das man sich einigen kann. Und es stimmt: jeder Mist sieht einigermaßen OK aus in Helvetica bzw. Arial (der MS-Klon). Wahrscheinlich sogar dieses Blog. Warum? Weil die Buchstaben sich gleichmäßig in die Seite graben - es bleibt genug Weiß zwischen dem Schwarz und umgekehrt. Optimaler Kontrastkontrast. Metakontrast?

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