7/24/2011

Secret Life: An Autobiography, Michael Ryan

Warum erstanden? Klar: Sex, Sex, Sex. Aber soviel Fleischlichkeit gibt es dann doch nicht. Freilich hat der Text Autorität als die Autobiographie, die er ist, und er gewinnt auch an Wucht als der sexuelle Missbrauch im Vorschulalter erinnert wird.

Was aber in der zweiten Hälfte folgt ist so endlos wie das Leben: natürlich macht der Protagonist/Erzähler irgendwie weiter und durchläuft weitere rites of passage, persönliche und kollektive. Besonders das Verhältnis zum Vater wird eindringlich in all seiner emotionalen und phyischen Brutalität geschildert. Das Erlebnis in der Kindheit bleibt unauslöschbar, aber andere bauen darauf auf und daran an.

Das geheime Leben mag an diesem traumatischen (einen Groschen für das Phrasenschwein) Zwischenfall kleben. Mit Sex hat der Missbrauch aber wenig zu tun, das wäre ein zu übersichtliches Wort. Einsilbig, geradezu. Ryan verwehrt sich einer Teilung in Ursache|Wirkung.

Keine Kommentare: