1/12/2012

Less Than Zero, Bret Easton Ellis

Ah, Differenz bei der Wiederholung. Hier. Freilich ist Ellis ein Popstar und LTZ ein legendäres Debut, das sehr gerne zur Darstellung der apathischen MTV-Generation benutzt wird. Wie ein obdachloser Gatsby rast Clay durch Kalifornien. Anti-episch geht er vor, mit vielen Referenzen zur flüchtigen Gebrauchskultur. Unreflektiert und stumpf ergibt sich ein fein gekachelter, aber eiskalter swimming pool.

Erst diese neuerliche Lektüre lässt vermuten, dass der Held gesund wird: da ist eine Vermittlung zu verorten, eine Re-Humanifizierung. Der Cyborg der ersten Seiten, der sich nur schwer von der sinnentleerten Materie absetzt, erlangt eine Fähigkeit zur Erinnerung zurück. Am Ende belohnt er den Argwohn des Lesers und erklärt seine Heimatwelt für bankrott. Ellis menschelt. Es wird dann an Patrick Bateman liegen, die halbgaren Reste einer moralischen Sicherheit hinwegzufegen. Und mit Glamorama wird dann eine infernalische Party draus. Wichtige Dinge.

Keine Kommentare: