4/12/2012

Fear and Loathing in Las Vegas, Terry Gilliam

Hier und hier. Die Phrasendreschmachine kommt auch gleich zum Einsatz: "Auch nüchtern konsumiert kann dieses Werk über den Rausch selbigen hervorrufen." Ist leider so. Gilliam benutzt Filmtricks wann er will und verlässt sich größtenteils auf das (zugegebenermaßen enorme) Talent seiner Hauptdarsteller.

Die Geschichte ist gar nicht so kompliziert und eigentlich auch das Gegenteil eines Epos (das eventuell in Heilung und Reue münden könnte): zwei Herren sind druff, druff, druff und geben fortwährend Referenzen zum Amerikanischen Traum von sich. Ob nun beim debilen Wüstenrennen, im sinnfreien Las Vegas oder der Verpflegungskapsel namens Hotelzimmer: ganz in Gonzo-Guerilla-Manier wird der Sittlichkeit widerstanden und man schaut, was man mitnehmen kann in der von Spießern verstopften Restwelt. Das ist schon eine Stufe jenseits expliziter Rebellion. Vielleicht Freiheit i. e. S.?

Ein fast schon unangenehmer Sog setzt durch diese Vereinzelung ein. Besteht das Leben etwa aus Reihe von Wach- und Traumphasen? Unterscheiden sich die Illusionen überhaupt oder muss man das anders nennen? Passen die Roten auf die Grünen und mit wieviel Adrenochrom könnte man noch fernsehen? Ein großer Spaß, der letztlich beunruhigt. Das machen aber alle Späße, die was taugen sollten.

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