4/08/2012

I Saw the Devil, Jee-woon Kim

Aus gegebenem Anlass. Hier und hier. Ausgezeichnet und entnervend. Hier wird gemordet ohne Sühne. Wer ein Grab gräbt, steht im Ende selbst drin. Wichtige Themen, zeitlose Themen. Einmalig abgeliefert. Der Film ist komplizierter als man denkt, und zwar auf mitreißende Art und Weise.

ISTD bietet ein harmonisches Gesamtbild aus Hass und Verlust. Rache ist schließlich ein großer Verknüpfer und Motivator und wird oft mit Gesetzen (höheren und inneren) verwechselt. Da soll etwas ausgewogen werden. Da verdient einer etwas und jemand anders hat es abzuleisten. ISTD stellt das in seiner Absurdheit sehr fein dar.

ISTD ist aber auch ein unberechenbarer Schocker i. e. S.: die Tat am Anfang nimmt in ihrer Drastik zuerst alles ein. Dann passieren weitere Dinge. Es peitscht weiter und nur langsam begreift man das Ausmaß des Nichtmenschlichen und die Kraftlosigkeit aller Beteiligten. Die Aktionssequenzen sind wohlproportioniert, bleiben überraschend und seltsam furchtlos. Messereinsatz im fahrenden Auto? Das ist beunruhigend neu, jedenfalls so.

ISTD kennt kein Erbarmen. Wenn man den Teufel gesehen hat könnte man solchen Quatsch ja auch endlich lassen.

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