5/11/2012

The Call of Cthulhu, Andrew Leman

Hier und hier. Dort in der Tiefe ruht er, der Große Alte, und seine Träume senden Radiowellen aus die dann von bestimmten Geistern auf diesem Planeten, die schon die richtige Frequenz bereisen, abgefangen werden können. Lovecraft, der schräge Rassist, hat ein sehr erfolgreiches Franchise geschaffen und in kürzester Zeit Kulturtheorie und Pseudo-Gnosis (?) mit Medienbegriffen und Schundliteratur verquickt. Ob er wusste, was er da tat, weiß man nicht: vielleicht hat er nur aufgeschrieben, was ihm die Tentakel in seinen Träume hineingestikulierten.

Der Film ist ein nicht nur ambitionierte sondern auch gelungene Gruselstummfilm-Simulation. Das Umfeld der debilen 1920er mit ihren finsteren Wurzeln und ihren epochalen Neuerungen passt gut, auch wenn das Ding tatsächlich erst acht Dekaden später entstand. Es befolgt diese dokumentarische Rhetorik in vielen Lovecraft-Titeln (die er wohl von Bram Stoker abgeschaut hat), diese affektierten Protagonisten die dann mit dem Konsumenten das Grauen entschlüsseln, dass dann freilich unhaltbar ist (wie Pornographie, quasi).

Allerdings ist die wirklich wahre alte Filmkruste unimitierbar und der Film sieht immer noch (zu?) neu aus. Und die stop-motion-Animation war früher auch drolliger - wahrscheinlich ist sie in ihrer Grobheit heute noch nicht einmal mehr nachvollziehbar. Trotzdem großes Tennis hier.

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