7/07/2013

Shortbus, John Cameron Mitchell

Hier und hier. Dieser Klassiker des Vögelns verunsichert Kinobesucher und Dildokunden, da er sehr locker und sympathisch die modernen Körperwelten aufzeigt. Vor allem im Vergleich mit sonstiger amerikanischer Filmware geht es hier freilich arg offen zu, aber nach den ersten Verschreckungen macht das alles Sinn, obgleich soviel Nacktheit den eventuell anvisierten Filmkarrieren der Schauspieler nicht zuträglich gewesen sein konnte.

Die Botschaft des Ganzen? Wenn man es denn lesen will wie Derrida's Oma, dann vielleicht so: Sex ist auch ein Projekt, aber ein grundlegendes, und man tut gut daran sich stetig wie auch immer damit zu beschäftigen. Oder so: keine Lebensbereich sollte unverhältnismässig verkrampft und isoliert betrachtet werden und Shortbus macht Hoffnung, dass da unter den üblichen Flugschneisen des internationalen Films ähnlich offene und herzliche Filme über das Fleisch und seine Möglichkeiten plaudern. Die sollte man immer einmal wieder beobachten und gütig aber auch kritisch mit diesem Einstiegswerk vergleichen können.

Als implizite Lektion kam allerdings bei Wieder-Schauen etwas anderes an: die Hoffnungslosigkeit lauert überall, in und auf der Haut. Das einzige, das man tut, wenn man über das Vögeln redet, ist über das Vögeln zu reden. Letztlich schwitzt, welkt, juckt, und zuckt alles. Und dann ist irgendwann alles hin.

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