7/07/2013

The Final Testament of the Holy Bible, James Frey

Hier und hier und hier. Frey ist ein sehr schneller Erzähler und es gibt wohl keinen, der schneller zum Punkt kommt. Ob er nun ein Künstler oder ein Geldverdiener ist, kann dem Leser egal sein: hier gibt's einen feinen modernen Roman mit einem großen Aufhänger und furioser Durchführung.

Der Aufhänger ist die Wiederkehr des Messias bzw. das Jüngste Gericht. Schon ein Brecher. Die Durchführung ist fein, da aus der Perspektive der Jünger und Augenzeugen die ganze Geschichte zusammen gewürfelt wird. So kann sich der Autor auch recht gut verstecken, weist aber auch auf die Endlichkeit menschlicher Beobachter hin. Eine süffige Allegorie auf's Geschichtenerzählen und die Literaturtheorie insgesamt.

Jeder der erzählenden Gläubigen ist mindestens so interessant wie das heilige (?) Subjekt seiner/ihrer Erzählung: die Kaputten und Gestrandeten, die Zweifler und die Fanatiker, alle haben eine Meinung von Ben, dem Messias, und schauen dem vermeintlichen Ende der Welt entgegen. Gibt's ein happy end? Kommt darauf an, ob man lieber zur Rechten oder zur Linken sitzt.

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