3/21/2007

Der Letzte König von Schottland, Regie: Kevin MacDonald

Schön war die Zeit, als Meryl Streep (oder war es Glenn Close?) ihr Herz in Afrika verlor und fand und als Mike Douglas und Katie Turner grüne Juwelen am Nil suchten, fanden und lachten.

Da war Afrika noch in Ordnung. Die Armut war beschaulich und die Armen nett.

Doch Filme über Afrika sind neuerdings immer Filme über die unheilige Synthese von Weiss und Schwarz. Die Fronten werden mit Hilfe der eigenen Körper verteidigt. Wie schon beim herben "Blood Diamond" muss die eigene nackte Existenz mit Blut beschrieben, vermerkt, und beendet werden.

Und am Ende geht keiner mit leeren (also sauberen) Händen heim, wenn überhaupt mit welchen.

Unsere apathische Hemisphäre braucht immer stärker den Rückgriff auf das Körperliche und Afrika muss herhalten. Romantik heisst ja auch Eindeutigkeit, somit kann man das eindeutige Entsetzen, das man angesichts der physischen Greuel verspürt, als Todesromantik bezeichnen.

Zum Glück wird es bald "Die Hard" Teil 5 geben - im post-9/11-Amerika muss mehr gelitten werden. Nur Rotz, Blut und Gedärm sind ehrliche Garanten für existentielle Wahrheiten.

Aber auch diese bemerkenswerten 2 Stunden mit bemerkenswerten Darstellern gehen nicht vorbei ohne die winkenden Kinder ohne Schuhe am Strassenrand. In Zeitlupe macht Afrika echt was her.

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