10/08/2007

Haunted, Chuck Palahniuk

Ist doch nur Spass.

Just you and what you bring in your one suitcase.

In leicht brodelnder Galle richtet uns' Chuck allerlei herzhafte Kurzgeschichten an. Diese sind gewohnt krass - hier hat der Künstler nur wenige Seiten zur Vefügung, um den Erwartungsdrang der Leser zu erfüllen. Angerichtet wird alles in einer grotesken Rahmenhandlung, die gewohnte Motive wie Klaustrophobie, Zwang, und Paranoia nutzt und schmückt. So manch ein Satz bebt vor Kraft und bildet zitternd einen ganzen Absatz. Kein Wort ist zuviel. Der Autor als Täter, inhaltlich wie auch stilistisch.

Chuck will nie die Hölle zeichnen - er will nur das Diesseits so grundlegend vernichten, dass man taumeln muss und mit einem leisen Wimmern weiterblättert.

Jede (j-e-d-e) der Geschichten beseitigt jedweden Appetit. Freilich gehts auch oft ganz direkt ums essen und gefressen werden. "I passed out and you - you ate my ass?" Katzen, Penisse, Frühgeburten. Chop, chop. Dann wieder gehts um Penetrationen jedweder Art - am glorreichsten ist die Geschichte um Betty, die gang-gebangte Beatmungspuppe.

Am bekanntesten mag der Opener "Guts" sein - sie bedient die urban myths der Masturbationsunfälle und ist so grotesk, dass die Lesungen derselben selbst zum Mythos wurden. Immer wieder kippten nämlich Teile der Hörerschaft in Ohnmacht. Das ist literarische Effizienz. Oder doch nur Biologie? Oder ein weiterer Hoax? Auch Palahniuks Epilog kann ihn nicht wirklich freisprechen.

Ausgezeichnet. Aber gut, dass es vorbei ist.

Ist doch nur Spass, hu?

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