10/09/2007

Red Harvest, Dashiell Hammett

Oi, welch body count. Wahrlich eine rote Ernte, denn am Leben bleiben die wenigsten.

Anders als Chandlers Big Sleep geht es hier nicht in L.A. zur Sache, sondern in der depressionsgeschüttelten Provinz - Personville, aka Poisonville. Der Tonfall von Hammett ist erwartungsgemäss gelenkig, salopp und kantig. Doch anders als genannter Kollege geht es hier viel mehr um die Dialoge der Charaktere. Wo Chandler ab und an eine wahrlich existentialistische Wahrheit aufblitzen lässt, ist Hammett viel näher am Plot und lässt keine innere Reflektion zu. Somit kommt der wahre Horror erst in der Retrospektive des Lesers, also beim Tippen dieser Zeilen.

Alles ist getränkt in Schmutz, jeder ist sich selbst der nächste, und alle haben genug Gründe für Mord und Totschlag. Das ewige Gerede perlt dahin und der namenlose Protagonist-Ermittler kann freilich auch am Ende nicht das Böse so ausmerzen, wie es der Leser wohl gern hätte. Die Gangster werden zu Cops und die Klienten zu Tätern.

Nichts wird gut.

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