5/12/2008

Off Season, Jack Ketchum

Ok, das ist nun wirklich ekelhaft.

Off Season ist das Debüt von Herrn Ketchum, bürgerlich Dallas Mayr, und liegt hier im Graben in einer vom Autoren abgesegneten neuen und vor allem ungekürzten Form vor. Das Nachwort, in dem Ketchum die knifflige Kommunikation mit den angewiderten Lektoren und Verlegern dokumentiert, ist höchst interessant. Jaja, die Welt war Anfang der 80er noch nicht reif genug für so ein Hackstück. Der faulige Unterarm darf aufs Cover aber die abgebissenen Genitalien dürfen nicht erwähnt werden.

Der Inhalt: eine degenierte Familie eumelt durch Maine und schlachtet in der Nebensaison (aha) ein paar Touristen ab. Es wird gekaut, gebissen, gestochert und geschabt. Salami gibt es nur mit allem. Jack Ketchum scheint eine Schlachterlehre absolviert zu haben, denn er ergeht sich in allerlei Details. Off Season ist ein Roman, der unzählige frühe Death-Metal-Plattencover versinnbildlicht und dem Leser mal wieder appetitlos und entgeistert nach einem sehr ruppig-perversen Lektüreerlebnis mit einigen Zweifeln bezüglich der Unterhaltungsindustrie zurücklässt.

Mit Staunen und Verwunderung sieht man dann das Erbe von Off Season in der Werbung für die diversen Saw-Teile und den brachialen Erfolg des Resident-Evil-Franchise. Slowly we rot.

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