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Vom literarischen her wird Coupland den Maximen der Slogans nicht gerecht, obwohl er mit ihnen kokettiert. Im Gegenteil: wenn es dem geneigten Leser gelingt, die unsägliche Überschrift auszublenden, dann bietet sich ein kluger, witziger und auch sehr schöner Text. Die drei Protagonisten sind mehr als Anführer der Beispielparade, es sind Charaktere die durchaus interessant zwischen Sitcom und Tiefe pendeln und das auch wissen.
Eine schöne letzte Szene hat der Roman auch, sogar beim zweiten Lesen. Es wird mit Blut getauft und mit mental geforderten Menschen gekuschelt. Es geht ins mythische Mexiko, in die Welt am Rand von Americorp, dem Ende allen Franchises entgegen. Dies ist hinsichtlich des Hauptthemas, der Endlich- und Erbarmungslosigkeit der durchkapitalisierten Welt, angemessen.
Coupland ist einer von den Guten; er ist einer von denen, die mit ihrem Debüt in etwas unangenehm zeitgeistiges (und somit profitables) hineinstolperten. Der Blick wandert jetzt ins Regal und sucht Kevin Smith.
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