10/06/2008

Brazil, Terry Gilliam

Wieder berauscht sich Gilliam an Unordnung. Zitiert werden unter anderem Brave New World und der normale Irrsinn moderner Bürokratie. Brazil schafft es dabei, typisch für eine in den 1980ern entstandene Dystopie zu sein ohne optisch unangenehm aufzufallen.

Die Übermetapher des heroischen Klempners ist tatsächlich maßgeblich für die moderne Zivilgesellschaft: stets gibt es Kräfte, denen man auch mit Krawatte hilflos ausgeliefert ist. Spezialwissen ist immer auch Macht. Jeder braucht Rohre, und wer die Rohre beherrscht, beherrscht jeden. So ist es nur logisch, dass der Protagonist am Ende gegen das System auflehnt, indem er einer Rohrpostanlage das deep throaten beibringt.

Aber leider ist Brazil auch hoffnungslos überladen. Durchschnittliche Regisseure hätten aus dem Stoff 17 Filme machen können.

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