10/06/2008

Wall-E, Andrew Stanton

Wirklich neu sind digital erarbeitete Animationsfilme ja nicht mehr. Warum wird dann nicht endlich einmal ein wirklich schlechter Film produziert? Wall-E ist großartig und hebt den Genre-Standard weiter an. Die erwartete optisch-akustische Drolligkeit wurde noch übertroffen. Die zu erzählende Geschichte ist mehrdimensionaler als gedacht und das Auftreten redender fetter Menschen wirft den hübschen Film noch einmal gut herum.

Zu den beiden Protagonisten: Panzerketten müssen nicht bedrohlich sein, doch sie sind das Zeichen einer älteren Generation von Maschinenwesen wie Wall-E. Die neue Sonde Eve schwebt - und sie strahlt hell wie ein iPod bzw. clone trooper. Das besondere sind die Augen, die ausdrucksstärksten Elemente des individuellen Antlitzes: Wall-E surrt obenrum und kleine Servos lassen ihn menscheln. Eve ist anders. Sie hat ein gestaltbares Pixeldisplay als Gesicht. Sie ist theoretisch nicht auf zwei Augen festgelegt und bleibt mimisch flexibel. Zum Glück sind die anderen Roboter auf dem Kolonieschiff weniger ätherisch.

Maschinen sind Menschen überlegen, denn sie können nicht fett werden. Fett ist in diesem Film auch drollig, aber auch müde, dumpf, behäbig und schwach. Auf die Humanoiden wartet also kein Maschinenkrieg sondern eine Schlacht gegen die ungebildeten, schlaffen, entschleunigenden (siehe Gravitation) Fetten und ihre verfleischlichten Leiber.

Keine Kommentare: