2/16/2009

Batman: Hush, Jeph Loeb & Jim Lee & Scott Williams & Alex Sinclair

Jim Lees Batman ist ein klassischer Batman, ein bestmöglicher Batman. Ganz anders als bei Frank Miller wird hier die Figur gefeiert, nicht verzerrt. Also langweilig. Oder? Aber nein! Jim Lee ist einer der besten lebenden Zeichner und hält seine beeindruckend genauen Physiognomien stets dynamisch. Die posieren nicht, die schwingen. Fast jede Seite kann als Poster herhalten und die eher bunte Farbgebung passt perfekt zu den akribisch genauen Formen.

Die Geschichte versucht sich ebenso in Perfektion und Vollständigkeit: fast alle wichtigen Figuren aus dem Gotham Kosmos treten auf und Batman führt als Avatar durch ebenjene Umgebung. Hush bringt also einen Überblick über den SOTA des Produkts/der Ikone. Freilich darf da eine Prügelei mit dem Pfadfinder aus Metropolis nicht fehlen, denn der steht ja für die hellere Seite von DC Comics' Erfolg (das hat Miller auch schon verstanden).

Was darf Hollywood von Hush lernen/stehlen? Hoffentlich wenig. Die Buntheit des Comics kann auf Leinwand nur zu solchen Katastrophen wie Joel Schumachers Werken führen. Das gilt es freilich zu vermeiden. Die Schurkendichte ist bei Hush auch zu hoch - das würde im Kino eher wie Karneval wirken. Hush ist unkonvertierbare Perfektion. Wie alles Perfekte bringt das Produkt freilich weder das Medium noch den Leser oder Batman weiter.

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