1/31/2011

Black Swan, Darren Aronofsky

Es schwingt und kracht und keiner singt und lacht. Die erste Assoziation zu "Ballett im Film" ist nachwievor ein schwarzweißer Schwank aus den 1950ern im süddeutschen Grenzland mit Schauösterreichern und Heesters wie er swingt. Dazu Orangenkekse bei Oma.

Das hat sich aber jetzt geändert, denn es wird an der Metamaschine gedreht: auf der Bühne ist hinter der Bühne und Rolle heißt Berufung. Der Stern strebt in die eiskalte Einsamkeit und willwillwill alles überstrahlen: Schikane auf diesem Weg ist allerdings die Auseinandersetzung (die Einladung) einer dunkleren Seite, eines Gegenstücks. Nur mit zwei gleichen Hälften wird ein Ganzes erreicht und die Summe der Teile erhebt sich in existentiellem Mehrwert (bzw. Nährwert für die gierige Dauerkartenklientel).

Wunderbar geradlinig Aronofsky setzt es um: den Hochglanz vertreibt er mit schartiger Optik, die kalkige Hähne und ungekämmte Passanten beinhaltet. Er lässt die wundervolle einzig wahre und entzückende Frau Portman die Rolle mit mehr als nur theatralischem Seufzen ausfüllen. Der Leib lebt. Man hätte hier auch eine Lobhudelei an die alte Welt mit dem "reinen" Hollywoodglamor versuchen können: die alte (vielleicht stagnierende?) Kunst des Balletts könnte für Elitismus und Aufgeräumtheit herhalten. Aber nein: hier geht es sowohl um den Tanz als auch die Tänzer, um das wechselseitige Drama von Ausdruck und Eindruck.

Und jetzt The Wolverine. Es bleibt also alles im Schizozirkus.

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