4/17/2011

Spun, Jonas Åkerlund

Klare Opfer ihrer Umstände! Die Protagonisten sind in der sonnenverbrannten urbanen Ödnis Kaliforniens gefangen und fahren viel zu lahme Autos. Kein Wunder, dass sie da ein wenig Geschwindigkeit dazukaufen müssen und diese dann in Venen, Mund und Nase einführen.

Der Regisseur kommt ja vom Videoclip. Aha, sagt der nüchterne Kritiker: deshalb die schnellen Schnitte. Aber man kann sie freilich auch mit der Geschwindigkeit erklären, die da so verehrt wird. Keine Bewegung, doch die Pupille rast: der ungestüme Gedanke tastet die vergammelte Lebenswelt ab, um irgendwo Krümel zu entdecken, Partikel, die Ablenkung und Erbauung versprechen.

Die Darsteller haben vermutlich viel Spaß beim Dreh gehabt. Dazu sind die Dialoge zu authentisch... wenn man die oft genug wiederholt, kann man ob der Widerlichkeit der Welt schon druff kommen. Aber auch sie sind Opfer ihrer Umstände: ein wenig ist das alles hier Maskenball und die Häschen unter der Konsumenten könnten die Charaktere für überzeichnet halten. Und das Ende ist leider inkonsequent... oder genial? Weiß man ja nie, ob und wie und wann man runterkommt - und wann man unten ist und/oder bleiben kann. Keine Zeit zum Rekonsum. Mehr, mehr, schneller, schneller.

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