6/02/2011

Double Indemnity, James M. Cain

Das Buch zu diesem Film. Ganz alte Schule. Eine viel zu selbstbewusste Krankenschwester will das große Ding reißen und konspiriert mit einem Versicherungsagenten auf den Unfalltod ihres reichen Gatten hin.

Kann man das so sagen, Versicherungsagent? Das klingt schon fast zu mondän. Eigentlich ist dieser ruhmreiche Klassiker auf die kleineren Menschen ausgelegt, auf eine amerikanische Massengesellschaft die in Kalifornien angekommen ist und seit kurzem das Frauenwahlrecht verstehen muss. Das ist gar nicht höhnisch gemeint: es muss ja faszinierend sein, wenn die heiratsfähigen Damen politische Entitäten sein können wobei doch bei Muddi noch die Fronten klar geregelt waren. Die männlichen Protagonisten müssen auf einmal aufpassen und können Frauen nun weniger als Ware und Lebensstilutensil sondern als patente Mitkonsumentin sehen. Obacht, die Blonde hat Gefühle. Und Begierden. Fatale Frau.

Der Held schleudert sich durch einen moralischen Limbus und robbt schließlich sogar zur Stieftochter der Wahnsinnigen (oder Konsequenten). In irgendeinem Alter muss man die Damen doch kontrollieren können! Herrje! Und das Geld, das schöne Geld? Das hat nichts mit Arbeit und Erfolg zu tun, nur mit Raffinesse. Es ist Belohnung für kühne Taten zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Was soll der Angestellte da nur tun, bei dem die jährlichen Provisionen nur seine Sackgasse beleuchten? Es ist zum aus-dem-Zug-springen.

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