6/24/2011

The Pornographer's Poem, Michael Turner

Länger hier. Wird da alles auf den Titel gesetzt? Eigentlich nicht. Es geht nämlich gar nicht so sehr um Gedichte. In präzisen Kapiteln gesteht der minderjährige Pornograph seine Machenschaften, die, wie sollte es anders sein, mit Technologie begannen: die Nachbarn tun etwas auf dem Balkon gegenüber und der Hund ist auch dabei und der Held hält drauf. Das Resultat kann dann bei privaten Filmvorführungen in grotesken Kreisen zum Geldverdienen und Zeitvertreib (es ist die Zeit vor dem Internet, 1970er) genutzt werden.

Das andere Fleischdrama, das der Roman dem Porno gegenübersetzt, ist Krebs. Der verschlingt nämlich die reale Freundin und ehemalige Komplizin.

Turner ist ähnlich überlegt in seiner Vorgehensweise wie Homes aber statt auf sprachliche Miniaturen setzt er auf variable Textsorten (Drehbuch, Brief, Dialog). Das tut dem Roman gut. Vielleicht ist das Beunruhigendste daran, dass seine Handlung gar nicht so abwegig erscheint und gar nicht in einer großen Lektion endet, einer großen Verurteilung oder Erkenntnis. Man muss wohl akzeptieren, dass es Kameras gibt und damit einen Raum vor ihnen und einen Raum hinter ihnen und einen Raum, in denen ihr Produkt dann vorgestellt wird.

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