2/28/2012

A Scanner Darkly, Philip K. Dick

Hier und hier schon die Filmversion konsumiert, nun zur Gänze das 1977er Original auf Papier.

Dick ist keiner zum Kuscheln. Seine Romane sind krümelig und haben keine großen Gesten - sie stellen nicht das Spektakuläre in den Mittelpunkt sondern erdenken sich eine fast normale Alltagswelt, die irgendwie seltsam ist und die die Protagonisten seltsame Dinge tun lässt. Dick stellt auch keine Parabeln an: es gibt keine große Lehre, die man am Ende abgreifen kann. Dick ist keiner für den Urlaub.

Auch mit ASD macht er sich an beunruhigend komplizierte Dinge. Hier ist es das Hirn und seine Aktivität mit und ohne Augen. Paranoia? Schizophrenie? Die Welt der kalifornischen Slacker hat beides zu bieten und man fragt sich, ob das nun an dem vertricksten Überwachungsstaat liegt oder an den Drogen oder an den Verflechtungen eben jener Umstände ineinander. Wo ist der Geist? Wie kann man Geister erkennen und gibt es eine Geistwirtschaft? Schwere Konzepte stehen im Raum. Vielleicht ist der Denkprozess einer ähnlichen Mechanik unterworfen wie die Rennradschaltung, um die sich die Rabauken in der Mitte des Romans streiten: die Ganganzahl vorn und die Ganganzahl hinten ergeben keine Summe, sondern Möglichkeiten. Konstellationen bedingen Geschwindigkeiten. Kein Urlaub für niemanden.

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