4/23/2012

The Brood, David Cronenberg

1979! Hier und hier. Erst ahnt man nichts Böses und dann macht die Olle das Hemd auf. Wieder so ein Cronenberg-Moment: die seit Minuten vernächlässigte Popcorn-Schale fällt einem aus dem Schoß und ein lautes "Iiiiuuhh!" verdirbt einem den sorgsam gehätschelten Restappetit des Abends.

The Brood ist letztliche eine Fortführung des Ektoplasma-Begriffs: psychische Energie schafft sich materielle Form, der Geist beschleunigt die Materie (wie später der Schleim bei Ghostbusters 2 in der Kanalisation). Hier formt die maternale Wucht der Fleischwerdung (und Mami ist nicht gesund, neineinein) Gollum-Versionen der eigenen Tochter, die allerlei Gewalt im Sinne ihrer internierten Erzeugerin anrichten. Vati muss die Sache richten und die einzig legitime Ausgeburt fleischlichen Kontaktes (die mit Horrormami gezeugte sehr blonde Tochter) schützen.

Dieser Film ist nicht zu unterschätzen, auch nicht wegen des sichtlich überschaubaren Budgets. Cronenberg macht nicht reine (also unreine, ha!) Splatterorgien sondern forscht einigermaßen besonnen der Verbindung von Blut, Genen und Emotionen hinterher. Auf ganz seltsame Weise könnte er das auch bei dem nahenden Cosmopolis (von Don DeLillo! Mit Robert Pattinson?!) hinkriegen.


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