9/10/2012

Dazed and Confused, Richard Linklater

Dies, nicht dies. Weil die 1990er ja so wenig zu bieten hatten lobte man sich mal wieder eine aufregendere Zeit herbei, nämlich die 1970er. Dies ist das Zeitfenster, in dem verwirrende Unterhaltungselektronik noch nicht so allgegenwärtig die Blicke leerte und man daheim vor selbiger vor sich hin kiffte. Nein, damals rottete man sich zu mehreren auf Feldern und Wiesen und unter Bäumen dazu zusammen. Überhaupt wurde mehr geredet - nicht so anstrengend in eine Richtung hinein wie in den 1960ern sondern eher performativ zum Zeitvertreib. Überhaupt teilen sich in DaC viele Leute mit. Aber niemand leidet so richtig. Das vermeintliche seelische Trauma körperlicher Züchtigung durch Ältere (die Schule ist aus und die Oberstufe verpaddelt die Mittelstufe mit derbem Hölzern) ist eigentlich gar nicht so schlimm.

Die Nähe zu American Graffiti ist verblüffend: auch hier stehen cruisende Autos mit ihren Insassen im Mittelpunkt und man weiß nicht genau ob sie ein episches Gleichnis auf moderne Menschheiten sind oder ihr Fehlen schlichtweg verstören würde. Vermutlich letzteres: Linklater hat einen sehr, sehr lockeren Film abgeliefert, der auf Sympathien baut und keine Zerwürfnisse zulässt. Sie eint die Generationen vor der Leinwand. Harmlos? Vielleicht. Boys will be boys. Bei DaC ist das ein freundliches Versprechen.

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