9/09/2012

The Lost Weekend, Billy Wilder

Hier. Prost. Dies ist keine Komödie, sonder trifft das, was man beim Begriff "Melodram" denkt. Der zentrale Trinker ist Opfer und Täter und ist sich der Zuneigung einer Frau einer nicht gewiss genug (und trinkt) oder zu gewiss (und schämt sich dessen und trinkt weiter).

Vielleicht ist TLW einer der ersten populären Spielfilme, die die Massenbeschäftigung namens Saufen in all seiner Brisanz zeigen wollte: interessant wieder der Link zum trinkenden Intellektuellen, zum tragischen Künstler. Wie lang war Hemingway's Schatten wirklich? Muss man, um einen Gatsby zu erdichten, saufen wie Fitzgerald? Ist das Licht im August eigentlich nur der morgendliche Kopfschmerz von Herrn Faulkner? Großes Leid wird also mit moralischen und ästhetischem Kapital aufgeladen und ist somit freilich vollkommen inkompatibel mit den Drogen- und den Drogenfilmen, die auf dieses Kleinod folgen werden. Nicht zu unterschätzen auch das Konzept des "trockenen" und "nassen" Alkoholikers, der sich später bei den AA(c) in einer Pseudoreligion eine neue, eigene Spiritualität erdursten kann. Aber vielleicht können so auch nur nicht-Initiierte daherreden.

Prost. Irgendwie will der Konsument jetzt eine Platte von Pantera hören.

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