9/05/2013

Point Omega, Don DeLillo

Noch einmal dies hier.

Alles faltet sich ineinander. Alles wird immer komplexer und für Augenzeugen komplizierter. Staaten wachsen und wuchern. Hirne wachsen und wuchern. Je mehr man von der Atmosphäre weiß, desto ungläubiger und nichtiger sitzt man unter dem Himmelszelt, das eben gar kein Zelt ist.

Und das alles wird gerahmt vom Film und seinen Möglichkeiten: wenn wir Licht und Ton einfangen und konservieren und dann erneut losjagen lassen, haben wir dann die Zeit gebeugt? Und ist ein sehr langsam abgespielter Film besonders real, weil das Menschenhirn und seine Augen dann viel mehr Zeit haben, die Informationen aufzunehmen? Oder ist Information etwa nicht der schönen Newtonischen Ordnung untergeordnet? Könnte es sein dass das Hirn so viel mehr ist als ein Faktenverwalter, so viel mehr als ein zerstreubares Opfer in einem vibrierenden materiellen Universum? Könnte die Hoffnung, mit Film irgendetwas aufklären oder erleichtern zu wollen, von Anfang an eben nur dies sein, eine Hoffnung?

Prachtvolles, feines, feistes Ding, das.

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