9/02/2013

The Limits of Control, Jim Jarmusch

Hier und hier. Dies ist die Antithese von Dead Man auf mehrfache Art und Weise. Hier stirbt keiner, hier wird der Tod gebracht. Hier gibt es keine Reise in die Zukunft des Verfalls sondern in die Zentrale der Macht. Hier ist der Protagonist stets kontrolliert, wie es eben im Titel steht, und driftet nicht seinem Ende entgegen wie der tote Mann. Und auch im Titel steht die Endlichkeit der Kontrolle und selbige hat der eiskalte Held wahrlich prachtvoll internalisiert. Schläft nicht. Zögert nicht. Kleidet sich entsprechend. Macht sich die Kommunikations- und Verhaltensregeln seines Berufes sehr zu eigen. Verschwindet nach belieben.

Trotzdem reist er durch eine teils sehr abstruse Welt aus Versuchung und Verfall und macht überall dort Station, wo die Entropie bereits um sich gegriffen hat. Seltsame Charaktere finden ihn und einander. Dort hinten aber, im Zentrum der Entropie, haben die USA (das Imperium wird hier sehr fein von Bill Murray angeführt) ihren Bunker. Hier haben sie die Klauen in den Staub geschlagen. Hier führen die Streichholzschachteln hin.

Trotz dieses Helden ist der Film nicht ohne Humor. Am meisten in Erinnerung bleibt aber die sinnhafte Härte, die beeindruckende Unerbittlichkeit des Handelnden, die weit mehr ist als bloße Parodie auf Kriminalfilmelemente und dergleichen. Herr Jarmusch lässt handeln und denken.

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