9/14/2008

The Good, the Bad and the Ugly, Sergio Leone

Warum muss das Ding auf deutsch "Zwei glorreiche Halunken" heißen? Erstens gibt es drei Halunken. Der Gute, der Böse und der Hässliche bieten jeweils eine Facette der Halunkigkeit. Und zweitens ist keiner der Beteiligten glorreich. Der Film selbst hingegen ist das schon.

Mit einer ziemlich langen Laufzeit und ausufernd kargen Landschaften verlangt das Werk recht viel Kondition vom interessierten Zuschauer. Aber der Konsument wird belohnt. Die Filmmusik beispielsweise ist beispiellos. Hier wird der bekannteste Western-Jingle überhaupt uraufgeführt und klingt nicht albern. Die drei rivalisierenden Herren sind harte Knochen und somit Produkt der hoffnungslosen und staubigen Leere in der Ruinenlandschaft eines entvölkerten Wilden Westens. Viel Platz für dicke Egos.

TGTBATU hat enorme popkulturelle Strahlkraft. Das Finale auf dem Friedhof erinnert zwangsläufig an Metallica: die Reihen der Kreuze erinnern an Master of Puppets und der Score dazu ist freilich die bekannte Einmarschmelodie der kalifornischen Musikanten. Der Film ist ein schnoddriges Epos das nicht durch die Tarantino-Ironiemaschine gewuchtet wurde sondern selbige mit verursacht hat.

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