7/16/2011

Ein Mensch jagt nach Liebe, Pitigrilli

Mehr davon. Noch einer vom dem fixen Italiener. Diesmal ein Richter als Protagonist, der an der Dümpfe seines Jobs verzweifelt und (wie könnte es anders sein) zum Zirkus geht, als Clown. Jetzt könnte man die große Symbolismus-Keule erahnen, die Germanen hier wahrscheinlich schwingen würden, aber nein: Pitigrilli setzt nicht auf den großen Moment des Untergangs und der Auflösung am Ende: für ihn steht die Nichtigkeit der zivilen Existenz von Beginn an fest. Wie auf Stelzen schreitet die Schreibe über die trüben Pfützen menschlicher Alltagstunke und seziert beiläufig die Endlichkeiten der Liebe, des Erfolgs, des sogenannten maßvollen Lebens. Hauptsache frische Blumen auf dem Tisch, hu? Und zum Zigarettchen ein unberührtes Dessert.

Am Ende schafft sich der Richter fort und ab, in die Wildnis. Heute, acht Dekaden später, gibt es keine mehr: hier ist vielleicht das Alter an dieser sonst so taufrischen Novelle zu verorten.

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